Die ersten Nähte waren gesetzt. Krumm und schief, aber das war mir sowas von egal. Ich habe mich so gefreut, so weit gekommen zu sein. Also aufgeben kam nicht mehr in Frage. Ich wollte für den Anfang ein ganz leichtes, anfängertaugliches Projekt, um meine Frustrationstoleranz nicht überzustrapazieren.

Meine Schwester hatte demnächst Geburtstag und ich überlegte, ihr ein Haarband zu nähen. Bei Pinterest bin ich fündig geworden. Ich habe eine einfache Nähanleitung (von Bananenmarmelade) gefunden.

Ich bin in unseren örtlichen Stoffladen gefahren. Gut, dass in der Anleitung eine Materialliste zu finden war. Ich wäre sonst hoffnungslos überfordert gewesen. Ich hatte von Stoffarten und Materialien noch überhaupt keine Ahnung.

Für das Projekt brauchte ich Baumwollstoff und Gummiband. Ich habe einen schönen Stoff gefunden, der mir (in 10cm Schritten) zugeschnitten wurde. Da kam auch schon die erste Hürde. Rechnen. Ich war in Mathe eigentlich immer ganz gut. Aber zu überlegen, wie groß die Stoffteile zusammen sind und wieviel ich dann brauche, brachte mich etwas ins Schwitzen. Ich wusste auch nicht, wie breit Meterware ist.

(Das ist übrigens ganz Unterschiedlich, ist aber an den Stoffballen oder in der Produktbeschreibung gekennzeichnet, Jersey, Sweat etc. sind oft ca. 150cm – 160cm breit, Webware, wie Baumwolle oder Musselin ca. 125cm – 145cm, wenn ihr ein Projekt plant, solltet ihr die Breite des Stoffes beachten, es wäre ärgerlich, wenn es am Ende nicht reicht. Ich würde lügen, wenn ich sage: dass ist mir nie passiert).

Also kurz gesagt, ich war leicht überfordert. Aber das legte sich auch wieder. Ich kaufte den Stoff und das Gummiband und setzte mich zu Hause an die Nähmaschine. Das klappte tatsächlich ganz gut. Man konnte erkennen, dass es ein Haarband sein sollte. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie stolz ich war.